Mein DIY-Campervan:

Thermomatten selber machen *NEU*

Schon vor einigen Jahren habe ich mich gefragt, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, die sehr notwendigen, aber auch meist sehr eintönigen Thermomatten für den Camper, selber zu machen. Ich habe damals eine sehr einfache Version aus Stoffresten, Eisschutzfolien und Gewebekleband entworfen - das Ergebnis und die Anleitung für die einfache Version kannst du hier nachlesen.

Ich wurde des öfteren gefragt, ob das denn hält und Panzertape oder Sprühkleber sich nicht bei größerer Hitze verabschieden. In meiner Version tatsächlich nicht. Die Thermomatten haben gute Dienste geleistet, sind nicht auseinandergefallen und haben (aufgrund des Materials zwar nur in begrenztem Maße), aber ausreichend vor Hitze und Licht wie vor Kälte geschützt.

Auch für meinen selbst ausgebauten DIY Campervan, einen VW T6 Transporter, brauchte ich im letzten Jahr zwei neue Thermomatten, da ich mir ins Heck und die Schiebetür jeweils ein Fenster eingebaut habe. Ich habe mir also nochmal meine alte Anleitung für die DIY Thermomatten rausgesucht und das ‚Design‘ auch nochmal mit meinen gekauften Matten für die Scheiben im Fahrerhaus verglichen. Da wurde mir schnell klar: Weder die dünne Eisschutzfolie noch das Gewebeklebeband zum Versäubern der Kanten gefiel mir besonders gut. Deshalb musste eine neue Thermomatten-Lösung her, die ich hier gern mit dir teile.

Die richtige Dämmfolie

Bei einer schnellen Recherche für eine Alternative zu der Eisschutzfolie stieß ich auf 3-4 mm Dämmfolie aus Alu-beschichteter Luftpolsterung*. Die nimmt man eigentlich zur Wärmeisolierung beim Hausbau - funktioniert aber auch für die Thermomatten im Camper wunderbar.

Schrägband anstatt Klebeband

Das Panzertape oder Gewebeklebeband zum Versäubern der Kanten habe ich durch Baumwollschrägband* ersetzt, dass ich aufgenäht habe. Wesentlich schöner als das Klebeband, aber ein bisschen aufwändiger.

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Magnete zur Befestigung

Das letzte Update zu der alten Thermomatten-Version ist die Befestigung: Die Saugnäpfe, die ich mühsam mit Heißkleber an den Matten befestigt hatte, habe ich einfach durch kleine Magnete* ersetzt, die ich zusammen mit dem Bauwollschrägband angenäht habe. Wie genau, erkläre ich nochmal ausführlich weiter unten.

Das Material:

Wie funktioniert es?

Die DIY Thermomatten sind eigentlich mit wenig Aufwand herzustellen. Der aufwändigste Schritt ist das Aufnähen des Schrägbandes. Wenn du dir den sparen willst, schau nochmal in den Artikel zur Vorgängerversion der Matten - da erkläre ich, wie du die Kanten auch mit Klebeband versäubern kannst.

1. Maßnehmen und Schablonen anfertigen

Damit die Matten später auch perfekt sitzen und durch die Magnete gehalten werden, nimm erstmal Maß und fertige dir am besten eine Schablone. Das geht ganz einfach mit ein wenig Zeitungspapier: Ausreichend Papier auf Rahmen und Fenster kleben und mit einem Stift den später äußeren Rand der Matten nachfahren. Unbedingt dran denken: Wenn du mit Magneten arbeiten willst, muss der Rand natürlich auf dem Blech des ‚Fensterrahmens‘ liegen. Sollte das bei dir keine Option sein, weil du den vielleicht mit Filz beklebt hast, dann schau auch in den Vorgänger-Artikel zu den Matten - da erkläre ich, wie du die Matten mit Saugnäpfen an den Scheiben befestigen kannst.

Meine Isolierfolie kam in der Rolle, da ich sie bei Amazon online bestellt habe.* Es gibt die sicherlich auch im Baumarkt, eventuell sogar im Zuschnitt?

2. Dämmfolie und Stoff zuschneiden

Jetzt kannst du deine Schablone nehmen und damit die Isolierschicht aus der Dämmfolie zuschneiden, die später an der Scheibe liegen wird. Das geht ganz einfach mit einer Haushaltsscheere und/oder einem Cuttermesser. Außerdem schneidest du noch eine Schicht aus deinem Stoff zu - das wird die Innenseite deiner Matte.

Oben die Schicht aus Isolierfolie, unten das passende Stück Stoff mit der rechten Seite nach oben.

3. Stoff auf Dämmfolie kleben

Nun kommt der Sprühkleber ins Spiel. Du klebst den Stoff mit der unbedruckten bzw. linken Seite auf die Dämmfolie. Am besten arbeitest du hierbei in Abschnitten. Also immer nur einen Teil der Dämmfolie mit Kleber besprühen und den Stoff aufbringen. Nicht gleich die ganze Folie besprühen, denn der Kleber trocknet relativ schnell und du solltest den Stoff immer ein wenig glatt streichen. Sonst kann der durch die Feuchtigkeit des Klebers unschöne Falten schlagen. Wenn du den ganzen Stoff verklebt hast, gib dem Teil ein wenig Ruhe und lass den Kleber für 15 Minuten trocknen.

Mein treuer Begleiter schon bei der ersten Version der Thermomatten: Sprühkleber.*
Zwei Schichten: Isolierfolie unten, Stoff mit der rechten (schönen) Seite nach oben. Die linke Seite wird auf die Folie geklebt.

4. Befestigung für Magnete nähen

Während der Kleber trocknet, kannst du dich schonmal an das Vernähen der Magnete machen. Ich wollte die eigentlich in das Schrägband einnähen, aber das war mir sehr schnell viel zu fummelig. Deshalb habe ich die Magnete in kleine „Täschchen“ vernäht und diese dann im nächsten Schritt auf der Schrägbandnaht befestigt. Insgesamt habe ich 10 Magnete gebraucht.
Also miss einmal deine Magnete aus und nähe eine kleine Tasche mit einer Lasche. Bei mir schaut das so aus:

Die kleinen Magnete* verschwinden in Taschen, die im nächsten Schritt in die Schrägbandnaht eingenäht werden.

5. Schrägband und Magnete aufnähen

Jetzt kommt der Feinschliff für die Thermomatten und zwar das Versäubern der Kanten mit dem Schrägband. Ich habe mich für die umständliche Version entschieden und habe das Schrägband mit einem Schrägbandformer selbst gemacht. Das würde ich mir das nächste Mal auf jeden Fall sparen! 😀 Es gibt Schrägband aus Baumwolle nämlich in vielen Farben und Breiten fertig zu kaufen. Sollte ich meine Thermomatten noch einmal machen, würde ich ein sehr breites Schrägband, also z.B. 5 cm wählen. Dann läufst du nicht Gefahr, dass die Schicht aus Dämmung, Kleber und Stoff zu dick wird, sodass beim Nähen kein Platz für eine Naht bleibt.

! Solltest du noch nie mit Schrägband gearbeitet haben, findest du bei Anna von Einfach nähen eine Video-Anleitung wie man damit umgeht. !

Nachdem du das Schrägband befestigt und damit die Kanten versäubert hast, nähst du noch die Magnete auf: Am besten 4 in die Ecken und dann je nach Größe deiner Matte entsprechend viele an die Längsseiten. Nähe die Magnettaschen auf die Naht mit der du das Schrägband vernäht hast, dann verschwinden die Nähte der Magnete quasi.

Beste Helfer, um das meterlange Schrägband zu halten: Nähclips.*
Die Magnete werden auf die Isolierschicht der Thermomatte in die Schrägbandnaht eingenäht.
Beim Vernähen der Naht hilft bestimmt ein schmaler Reißverschlussfuß.

Und fertig ist deine selbst gemachte DIY Thermomatte für den Campingbus!

Die fertige Thermomatte im Einsatz: Verdunkelt, isloiert und sieht auch noch ganz nett aus.

Wenn du die Matten nachnähst bzw. -bastelst, hinterlass mir gern einen Kommentar hier auf dem Blog oder verlink mich mit @leaammeer auf Instagram. Dann kann ich dein Design bestaunen und teilen! 🙂

Viel Spaß beim Nachbasteln!

Unterschrift Lea www.lea-am-meer.de

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